Was ist Slotracing ?


 

Modell-Autorennen

 

Seit bereits über 50 Jahren gibt es die spurgeführte Autorennbahn. In dieser Zeit hat sich die Bahn, auch besser unter der Fachbezeichnung »Slot Racing« bekannt, zum anerkannten Standard entwickelt.

 

Kein anderes Modellrennsystem bietet eine größere Vielfalt und so viele Verwendungsmöglichkeiten für Hobby, Spiel und Sport.

 

Entsprechend dem richtigen Motorsport wird auch beim »Slot Racing« auf einer Rennstrecke gefahren. Die Strecke selbst besteht aus vorgefertigten Bahnstücken. Durch unterschiedlich lange Geraden und verschieden geformte Kurventeile, können wahlweise original Rennstrecken nachgebaut oder individuelle Streckenführungen realisiert werden. Zudem kann die Rennstrecke durch die seitliche Montage weitere Bahnstücke auf eine breitere Strecke zum mehrspurigen Bahnbetrieb erweitert werden.

 

Damit die Strecken befahren werden kann, befinden sich zur Fahrzeugführung üblicherweise zwei Führungsschlitze in der Fahrbahn. An den Seiten dieser Schlitzführungen, d.h. jeweils links und rechts daneben, sind Stromleiter zur Stromversorgung der elektrischen Modellrennwagen angebracht. Aufgrund dieser Konstruktionsweise spricht man bei der spurgeführten Autorennbahn vom »Slot Racing« – System, da die englische Bezeichnung für Spur bzw. Schlitz das Wort »Slot« ist.

 

 

Wie funktioniert Slot Racing?

 

Slot Racing funktioniert nach einem einfachen aber genialen Prinzip: Die Modellrennwagen, nach Fachbegriff Slot Cars genannt, sind speziell zum Befahren der Bahnstücke ausgelegt. Am Fahrzeugboden befindet sich im Bereich der Vorderachse ein Leitkiel (oder Führungsstift) an dessen Seiten je ein Stromabnehmer befestigt ist. Setzt man das Fahrzeug mit dem Leitkiel in einen Führungsschlitz der Fahrbahn, haben die Stromabnehmer automatisch Kontakt mit den beiden Stromleitern neben dem Führungsschlitz.

 

Die Fahrzeuge selbst sind mit einem Elektromotor ausgestattet der mit Gleichstrom betrieben wird. Als Energiequelle dient in der Regel ein Transformator. Die Geschwindigkeitsreglung der Fahrzeuge erfolgt über einen Handgeschwindigkeitsregler. Dieser Handregler wird über ein spezielles Anschlußstück (oder Anschlussbox) am Transformator und der Fahrbahn angeschlossen.

Je nach Bedienung der Geschwindigkeitstaste am Handregler (vergleichbar mit dem Gaspedal beim Auto), wird dem Elektromotor im Modellauto mehr oder weniger Strom – vom Transformator über die Bahnstromleiter – zugeführt, d.h. die Drehzahl des Motors reguliert. Hierdurch kann die Fahrzeuggeschwindigkeit rund um die Strecke eindeutig bestimmt werden:

 

  • Wird die Regeltaste leicht niedergedrückt, fährt das Auto an.
  • Wird die Regeltaste weiter niedergedrückt, beschleunigt das Auto und wird schneller.
  • Wird die Taste voll durchgedrückt, fährt das Auto Vollgas und wird auf Höchstgeschwindigkeit gebracht.
  • Wird die Regeltaste wieder etwas zurückgenommen, verzögert das Auto und wird wieder langsamer.
  • Wird die Regeltaste vollständig losgelassen, bremst das Fahrzeug ab.

 

Die Art und Weise der Reglerbetätigung bestimmt die Fahrzeugbeherrschung. Anders gesagt, abhängig von der Geschicklichkeit und dem Reaktionsvermögen der Fahrerin oder des Fahrers, kann ein Fahrzeug mehr oder weniger schnell rund um die Strecke gefahren werden.

 

 

Faszination Slot Racing

 

Zu aller erst: Das Fahren eines Slot Cars will gelernt sein. Das fahrerische Können entscheidet über die Umsetzung des vorhandenen Fahrzeugpotentials in schnellste Rundenzeiten. Hierbei gilt die alte Weisheit: Nur Übung macht den Meister!

 

Reizvoll ist, dass die Modelle in Bewegung gesetzt werden können. Beim Slot Racing können die Modellfahrzeuge entsprechend der Originale individuell beschleunigt und mittels eines Geschwindigkeitsreglers richtig um den Kurs gesteuert werden, d.h. klassische oder moderne Autos, Trucks oder Motorräder jagen dann wie im großen Rennen über die Strecke.

 

Das Ziel ist es, so schnell wie möglich und ohne Fahrfehler um den Kurs zu fahren. Wer zu schnell ist oder einen Fehler macht, kommt wie beim Vorbild von der Fahrbahn ab und landet sicher in den Leitplanken. Auch bei den kleinen Flitzern haben die Gesetze der Fahrphysik ihre Gültigkeit!

 

Lässt die Fahrzeugbeherrschung keine Wünsche mehr offen, erhöht sich nicht nur der Fahrspaß, sondern taktische Maßnahmen und gekonnte Überhohlmanöver sind möglich. Das gilt besonders für die digitalen Rennbahnsysteme, bei denen bis zu 8 Fahrzeuge auf 2 Fahrspuren für packende Überholmanöver, taktische Boxenstopps und viele Zweikämpfe immer realistische Rennsimualtionen ermöglichen.

 

Hat man die Sache im Griff, kann man ohne Überholabsicht sehr dicht an einen Konkurrenten heranfahren um ihn dadurch zum (noch) schneller Fahren zu animieren, oder versuchen ihn nervös (bzw. nervöser) zu machen und damit in einen Fahrfehler zu treiben.

 

Gerät man hierbei aber an eine(n) routinierte(n) Fahrer(in), so wird diese Methode keinen Erfolg bringen. Hier bleibt dann nur die Möglichkeit des klassischen Ausbremsens mit folgendem Überholvorgang. Dieses geschieht wie folgt:

 

Grundvoraussetzung ist das Man(n) oder Frau die Geschwindigkeit des zu überholenden Fahrzeugs mitgehen kann, um diesem im geringst möglichen Abstand zu folgen. Anschließend muss das eigene Fahrzeug in die folgende Ausgangsposition gebracht werden, in der man sich bei der nächsten Kurve

  • auf der Innenbahn und
  • vor der Kurve direkt neben dem »zu überholenden« Fahrzeug auf der äußeren Spur befindet.

Ist dies der Fall, könnte man mit dem eigenen Fahrzeugheck das andere Auto aus der Spur drängen! Da sich der clevere Konkurrent seiner schlechteren Ausgangsposition auf der Außenspur bewusst ist, wird er etwas früher vom Gas gehen um damit ein mögliches Abdrängen (oder sogar eine Unfallsituation) vermeiden zu können. Hierdurch ist das Ausbremsmanöver gelungen und der eigentliche Überholvorgang abgeschlossen.

 

Nun gilt es für den überholten Konkurrenten den Positionswechsel vorzubereiten, d.h. er muss mit seinem Fahrzeug auf der Außenspur sofort versuchen wieder so dicht wie möglich am Heck des Konkurrenten zu bleiben. Nur dadurch ist auch er in der Lage, bei der nächsten Innenspur (unabhängig einer International- oder Digitalsteuerung besteht jede Rennbahn aus einem Streckenverlauf mit verschiedenen Kurvenabfolgen ...) selbst einen Ausbremsvorgang durchführen zu können.

 

Hierbei wird ersichtlich, welch hohes Maß an Aufmerksamkeit und Fingerspitzengefühl beim Slot Racing notwendig ist. Das heißt, nur wer sein Fahrzeug optimal beherrscht, Kurven spät anbremst, mit maximaler Geschwindigkeit die Kurven nimmt, frühzeitig aus der Kurven heraus mit Vollgas auf die Geraden beschleunigt, am Limit Runde für Runde um den Kurs fahren kann, hat das Potential zum Sieg.

 

Darum sind auch bei den Modellrennen Konzentration, Reaktionsvermögen, Geschicklichkeit und ein sauberer Fahrstil wichtige Voraussetzungen für den Erfolg. Slot Racing bietet begeisternden und realistischen Motorsport, nur die Autos sind kleiner und der »Grand Prix« kann zu Hause, im Kreis der Familie und unter Freunden stattfinden!

 

 

Vom Spiel zum Hobby

 

Wächst der Anspruch und die Autorennbahn soll zum Hobbyartikel ausgebaut und entsprechend verbessert werden, gibt es bewährte Artikel für die richtige Bahnausstattung, d.h. den problemlosen Dauerbetrieb oder besser gesagt, für einen optimalen Fahrbetrieb mit Fahrzeugen der unterschiedlichsten Marken.

 

Auf dem Markt erhältlich sind individuell regelbare, extra leistungsstarke Transformatoren, komplette Bahn- und Handregleranschlussboxen (zum Ersatz der serienmäßigen Anschlussfahrbahn) mit Möglichkeit zur zusätzlichen Stromeinspeisung für einen konstanten Stromfluss rund um die Strecke!

 

Handregler in Rennausführung ermöglichen eine gut dosierbare, präzise Fahrzeugsteuerung. Die elektrodynamische Bremsfunktion (die wahlweise angeschlossen werden kann) verkürzt den Bremsweg des Slot Cars. Dies bietet vor allem wenn Fahrzeuge ohne Magnet-Technik gefahren wird eine deutlich bessere Fahrdynamik.